Die Restlichen Teilnehmer werden in gut, mittel und schlecht aufgeteilt. wenn ein spieler der gut ist, gegen einen spieler der schlecht ist antritt gibt es ein handycap von 10%.
Halte ich für eine schlechte Idee. Wer soll denn beurteilen, wer wie gut ist? Was macht man mit einem GG-Neuankömmling, den noch keiner im Spiel erlebt hat? Außerdem ist dieses System zu undynamisch und hinkt den Spielern hinterher. Was wenn jemand seit dem letzten Mal schlagartig besser geworden ist?
Überhaupt, solltet ihr euch doch erst mal fragen, was ihr mit dem Handicap überhaupt bezwecken wollt.
Ich nehme mal ein Beispiel. Jemand, der auf 70% heruntergeschraubt wurde, spielt gegen jemand ohne Handicap (100%). Er verliert. Was nun? War sein Handicap zu hoch und man sollte es nächstens senken? Oder sollte gar der andere nächstes Mal ein kleines Handicap bekommen? Ist der andere nun zu recht eine Runde weiter und der erste nicht? Was, wenn der Gehandicappte zuvor gegen jemand gewonnen hat, der wiederum seinen Bezwinger besiegt hat? Ob eine einzelne Partie überhaupt repräsentativ ist, sei mal ganz dahingestellt.
Der Sinn und Zweck eines Turniers ist es doch eigentlich gerade - neben hoffentlich spannenden Partien - dass ein Aufeinandertreffen von Spielern entscheidet, wer der bessere von zweien ist. Dazu gehört es natürlich auch, auf Spieler zu treffen, die besser oder erfahrener sind, als man selbst. Und das ist sehr wichtig, denn wenn man sich nicht an Herausforderungen heranwagt, dann wird man selbst auf ewig auf entsprechendem Niveau vor sich hin stagnieren. Und aus einem Sieg lernt man nicht halb so viel wie aus einer Niederlage.
Wenn alle per Handicap "gleich gemacht" werden, dann können wir auch einfach so ein Paar Ründchen spielen, dann brauchen wir kein Turnier.
Und deshalb stell' ich nochmal die Frage in den Raum, was ein Handicap überhaupt bezwecken soll.
Geht's darum, dass vielleicht nicht immer derselbe Mistkerl die Kinokarte nach Hause schleppt und die K.o.-Runden immer dieselben Leute beinhalten? Oder sollte man die Anfänger ein bisschen mehr vor den Langzeitspielern schützen? Das sind ja schon sehr gute Ideen.
Und ich finde ja viele Lösungsansätze hier schon ganz toll, aber man muss da auf jeden Fall zielgerichtet arbeiten und die Lösung sollte möglichst simpel sein, ohne dass man sich vor jedem Match Gedanken machen muss, wie viel jetzt jeder an den Reglern schrauben muss. Für die erste Problematik wär's tatsächlich sinnvoll, ein steigendes Handicap einzubauen oder z.B. alle Halbfinalisten der letzten LAN zu besteuern. Im Falle der Anfängerfreundlichkeit kann man auch nur Regeln für die Vorrunden einführen, wie schon hier vorgeschlagen, oder wieder ähnlich mit Finalisten bzw. Halbfinalisten arbeiten oder eben auf selbstgewählte Bürden setzen.
Wichtig ist vor allem eine besonders simple Lösung, die nicht viel Leute betrifft.